Farbwirkung in Sichtbetonen
Leitung: | Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Lohaus |
Team: | Dr. Andrea Hartmann |
Jahr: | 2008 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Pigmente werden seit mehreren Jahrzehnten zur Einfärbung von Beton verwendet. Bevorzugt eingefärbt wird so genannter erdfeuchter Beton, also Beton, der einen geringen Wasser-Zement-Wert aufweist, üblicherweise keine Zusatzmittel enthält und somit nicht fließfähig ist. Zur dauerhaften Betoneinfärbung finden bisher fast ausschließlich anorganische Pigmente Verwendung.
Möglich ist der Einsatz dieser Pigmente auch zur Einfärbung von Betonen mit weicher oder fließfähiger Konsistenz. Die farbige Gestaltung solcher Betone (sowohl als Betonfertigteile oder Transportbeton) war in der Vergangenheit nur selten gefragt. In den letzten Jahren hat die Akzeptanz für Sichtbeton deutlich zugenommen, weshalb insbesondere für farblich gestalteten Sichtbeton ein großes Marktpotenzial besteht und dann, wenn weitere Vorteile durch die Betonverwendung gegeben sind. Mit der Entwicklung der selbstverdichtenden Betone und ähnlicher Hochleistungsbetone werden seit einigen Jahren höhere gestalterische Anforderungen an fließfähige Betone gestellt, auch bezüglich der Betonfarbe. In solchen Betonen stoßen anorganische Pigmente auf ihre Grenzen. Es existieren vielfach Wechselwirkungen zwischen den Pigmenten und den zur Herstellung der Hochleistungsbetone verwendeten Zusatzmitteln. Die Zusatzmittel, meist Fließmittel auf Basis Polycarboxylatether, wirken offenbar auf die Pigmente ein, wodurch sie ihre farbgebenden Eigenschaften wie Farbton und Farbkraft verändern, so dass häufig trotz erhöhter Pigmentdosierung nur blasse Farbtöne erreichbar sind.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, Pigmente mit Zusatzmitteln oder anderen Zusätzen so zu kombinieren, dass die teilweise auftretenden Mängel bei der Einfärbung von Beton vermieden werden.