Pumpstabilität von Beton - Prüfverfahren zur Mischungsstabilität bei hohem Druck (2. Phase/ Kooperation mit der TU Dresden)
Led by: | Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Lohaus |
Team: | Dipl.-Ing. Dario Cotardo |
Year: | 2016 |
Date: | 01-04-16 |
Funding: | DBV |
Duration: | 14 Monate |
Is Finished: | yes |
Das Pumpen von Beton ist aus bauverfahrenstechnischen und bauablauftechnischen Gründen die wirtschaftlichste Möglichkeit, um den Beton in angemessener Zeit und Qualität fördern zu können. Trotz langjähriger Erfahrungen mit dem Pumpen von Beton ist die Pumptechnik auch heute noch mit Risiken verbunden, insbesondere wenn "neue" Betone in sehr weicher oder fließfähiger Konsistenz zuverlässig und schnell gefördert werden sollen. Bei unzureichender Pumpstabilität eines Betons kann der Druck, insbesondere auf langen Pumpwegen, zur Blockierung der Pumpleitung kommen. Die Pumpstabilität kann daher aus betontechnologischer Hinsicht als Schlüssel für einen effektiven Pumpprozess angesehen werden. Allerdings existiert derzeit kein praxisnahes Prüfverfahren, das eine Aussage über die Pumpstabilität von Beton liefert. Ausgehend von den unerlässlich hohen Drücken, die mit den steigenden Bauwerkshöhen oder steigenden Förderleistungen einhergehen, ist es daher notwendig, geeignete Labor- und baustellentaugliche Prüfverfahren zu entwickeln, welche im ausreichenden Maß in der Lage sind, die Eignung eines Betons hinsichtlich seiner Pumpfähigkeit und Pumpstabilität zu erfassen.
In Kooperation mit der Technischen Universität Dresden (TUD), deren Wissenschaftler/innen an einem von der Forschungsgemeinschaft Transportbeton e.V. (FTB) gefördertes Forschungsprojekt zum Thema "Zielsichere betontechnische Gestaltung des Pumpens von Frischbeton" arbeiten, wurde parallel zu Großpumpversuchen (siehe Abb.1) eine am Institut für Baustoffe der Leibniz Universität Hannover (LUH) neu entwickelte Baustellen-Filterpresse (siehe Abb. 2) erprobt. Im Zuge der experimentellen Untersuchungen konnten vielversprechende Erkenntnisse abgeleitet werden, die eine Erarbeitung eines Prüfkonzeptes ermöglichen.
Die gründliche Aufklärung der Pumpstabilität von Beton und die Unterscheidung der kritischen betontechnologischen Aspekten, die zur Entstehung eines Stopfers bzw. zum problematischen Pumpprozess führen können, ist für den Transportbetonhersteller bzw. Betonförderunternehmen von großer Bedeutung. Somit können Kostensteigerungen, die durch Verzögerungen im Bauablauf entstehen können, minimieret werden. Das zu entwickelnde Prüfverfahren kann zur Qualitätssicherung des Betonbaus wesentlich beitragen. Darüber hinaus soll das Prüfverfahren eine ausreichende Charakterisierung und Quantifizierung der Mischungsstabilität von Beton unter Druck ermöglichen. Somit können labortaugliche Eignungskriterien bzw. baustellentaugliche Annahmekriterien entwickelt werden. Das Prüfverfahren soll in neue DBV-Merkblätter zur Eignungs- und Annahmeprüfung pumpstabiler Betone eingearbeitet werden. Aufgrund der standardisierten Prüfverfahren können die Kosten und der intensive Aufwand, die mit üblichen Pumpversuchen verbunden sind, erheblich reduziert werden.